Martin Conrad Künstlerstatement und Verzeichnis WerkgruppenIn meiner künstlerischen Arbeit entwickle ich in eine Bildkonzeption aus der Spannung von Gegensätzen, die sich immer wieder neu aufladen und sich nicht einlösend zu keinem Ende kommen. Multi fokussiert reagiert alles aufeinander und bleibt doch einzeln für sich selbstständig. Es entsteht in dem Eindruck einer unaufhörlichen Lebendigkeit aus Zusammensetzten und Auseinanderfallen jenes Dazwischen als größte denkbare Offenheit. Das Bild öffnet sich in den Raum. Dezember 2019 Meine künstlerische Haltung hat mit der Idee der Transformation zu tun. Nicht das Interesse für Bilder die das unmittelbar Sichtbare wiedergeben, sondern was vom Sichtbaren später übrig bleibt, wenn das ursprüngliche Erlebnis vergangen ist, die Eindrücke in das Gedächtnis überführt, in das eigene Unbewußte absinken und lebendig verborgen ruhen. In meinen Bildern arbeite ich mit der Geologie des Bildkörpers, überblende abstrakte Bildebenen mit zeichnerischen Notationen. Das Archiv der Zeichnung stammt aus unterschiedlichen Bereichen der Biologie, Archäologie, sowie alltäglichen Beobachtungen. Die unmittelbare Gegenwart der Farbe als vorsprachliche Empfindung verknüpft mit dem Lesen der Zeichnungsfragmente sollen die eigene Assoziationsfähigkeit anregen mittels Imagination in der Erinnerung gespeicherte Bilder wachzurufen. In die Bildwelten mischen sich persönliches und kollektives Gedächtnis der Archetypen. Den Bildern wohnt keine vorbestimmte Bedeutung inne, vielmehr appellieren sie an das eigenverantwortliche Begreifen.Oktober 2016 Die Arbeiten definieren sich aus einer gemeinsamen Struktur von Entgrenzen und Halten, einer Überlagerung von Ausdehnen malerischen Farbfelder und Einschließen der Offenheit durch lineare Strukturen. Bewirkt die rasche Präsenz der Farbformen eine Umkehrung des vertrauten Sehens, der Hintergrund wird zum Vordergrund, so entfalten sich die transparenten Zeichnungsebenen langsam erst nach und nach. Ihre linearen Elemente sind Nachbildungen gesammelter Bildwelten, Bildpotentiale aus eigenen Archiven ethnologischen, biologischen, geografischen Zuschnitts. Das Archiv der Zeichnung ist in unterschiedliche Bereiche des Lebens horizontal geordnet und vertikal auf der Zeitachse in ältere Formen und neuere Formen des Jetzt geteilt. Auf den Bildern und Papierarbeiten werden beide Stränge in mosaikartigen Strukturen in Verbindung gesetzt. Die Abstraktion im Gegenständlichen entsteht in der Überblendung von inhaltlich Ungleichem zu strukturell Gleichem. Im wechselnden Focus des Blicks sprechen disparat und bruchstückhaft verwebte Motive die Assoziationsfähigkeit des Betrachters an. Sie werden im Bild zu Zeichen eines visuellen Vokabulars und tragen in sich eine Bedeutungsmultivalenz ohne die Absicht eines Erklärungsmodells. Eine künstlerische Konzeption, die die Mitarbeit zwischen Bild und Betrachter erfordert. Sie zielt auf den inneren Raum des Betrachters, in dem Erinnerung durch Imagination entsteht und die Auflösung gewohnter Sinnbezüge festgelegte Erinnerung in Frage stellt.Juni 2011 WERKGRUPPEN 28. Safrangelbes Jagdgewand mit rotem Saum, 2019-2020 27. Mit Steinen Schwimmen, 2017-2019 26. Felder Umschrittenwerden, 2015-2017 25. Umgänge Überdachte, 2013-2015 24. Fünfhändige Winde, 2011-2013 23. Drinnen meine S, Emphatische Sammlung, 2008-2011 22. Metronome Ströme, 2007-2008 21. Flussnamen abhorchen, 2005-2006 20. Anfänge des Denkens obwohl, 2003-2004 19. Holzwurm in Frauenkleidern, 2002-2003 18. Flugdaten Grasinseln, 2000-2001 17. Arbeitsplatz vor mittlerer Behausung, 1998-2000 16. Dionysos bis Worms, 1997-1998 15. Kamele im Äther und Spuren im Schnee, 1995-1996 14. Gehölz Brache Jahreszeitenserie, 1993-1995 13. Kleine Tafeln rings um die Erde, 1992-1993 12. Widerschein aus dem dünnen Berg, 1989-1992 11. Erdnähe des Lichts, 1987-1989 10. Zurückgegebener Ort, 1985-1986 9. Baldanders, 1983-1985 8. Brücken am Fluss, 1981-1982 7. Nachtfahrt, 1980-1981 6. Haus auf dem Berg, 1979-1980 5. Hangwinde, 1978-1979 4. Drachen Schachtel Roller, 1976-1978 3. Wegzeichen, 1976 2. Frühmärz, 1975-1976 1. Haltepunkt Bahnsteig, 1973-1974 PDF-Text
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